Einer, der es tragen kann
“Johnny Cash - Rick Rubin - Ain´t no grave” - wenn Du das eingibst, begegnet Dir ein Bild des alten Künstlers. Das Bild hat eine unbeschreibliche Ausstrahlung. Du siehst, Gott wird seinen großen Sänger zurückrufen. Und Du siehst, Johnny Cash ist einverstanden. Ja, mir scheint, um seinen Mund ist ein Lächeln. “Mama, you know, that I´ll be there, when I check in my load.” (1)
Um die Augen liegt eine Schwere, als haben sie alles gesehen. “I`ve been everywhere – listen” (2) Wie er dieses “listen” singt! Wie aus einem tiefen, dunklen Schatz von Weisheit. Danach in demselben Song: “I´m a murder”. Johnny Cash hat keinen Mord begangen. “Ich habe Delia (3) nicht umgebracht.” Aber on the road hat er Dunkelheit, Schuld, den Abgrund gesehen. “I won´t back down (4), du kannst mich an die Tore der Hölle stellen, ich will nicht zurück. Ich will stehen auf meinem Grund.” Dieser Grund, auf dem Johnny Cash steht, ist tiefer als jeder Abgrund und gibt ihm wohl diese Ruhe, die ein Teil seiner Ausstrahlung ist.
Neben dem Bild von Johnny Cash findest Du die Musik von “Ain´t no grave”. Alle zehn Songs kannst Du auswählen. Nicht jeweils zwanzig Sekunden - nein, das tut Rick Rubin dem Freund nicht an. Jeden Song hörst Du in ganzer Länge. - Ich weiß, der Produzent muß wirtschaftlich denken. Und zum Glück der Musiker ist Rick Rubin nicht nur ein Künstler, er hat auch dazu das Talent. Aber daß er diese letzten Songs hier so gibt, das nehme ich mal als zugehörig zu der Umwandlung seiner Liebe zu Johnny Cash und lasse mich davon ergreifen.
Und wenn Du down bist, wenn Du müde und beladen am Computer sitzt, komm und nimm Ruhe und Erquickung in wunderschöner Musik - umsonst.
Aloha oe, aloha oe,
E ke onaona noho i ka lipo
One fond embrace, a hoi ae au,
Until we meet again (5)
Notiz:
(1) “Ain´t no grave” (American Recordings VI, 1)
(2) “I´ve been everywhere” (American Recordings II, 14)
(3) “Delia is gone” (American Recordings I, 1)
(4) “I won´t back down” (American Recordings III,1)
(5)”Aloha Oe” (American Recordings VI, 10)
Am 5. Juli 2010 um 16:32 Uhr
Der Text, die Sequenz von drei Anliegen: die Beschreibung von Cashs Gesichtsausdruck kurz vor seinem Tod, der Hinweis auf die Möglichkeit Musik von Cash im Computer zu hören u.die Einschätzung, dass dieses Computermusikhören zur Erbauung umsonst sei.
Warum die Ausage von Teil I verwässern durch den Hinweis u. die Einschätzung?
Zu unvermittelt ist der Übergang, findet die Kommentatorin.
Vielleicht ein bewußtes so Zusammenstelle?
Nach der sehr persönlichen Beschreibung ein Versachlichen des Textes?
Ich werd’s erfahren. Danke.
Auch für die Texte, die Anregungen, das Nach- Denken und die Auseinandersetzung.
Am 10. Juli 2010 um 17:46 Uhr
Liebe Kommentatorin, Ihre Auseinandersetzung mit meiner Reflexion ehrt mich, aber Ihre detaillierten Fragen zu beantworten, ist mir vom Gefühl her nicht möglich. Ich denke, Sie interessieren sich für Johnny Cash, während mein Interesse brennend ist. Sieben Monate lang hat diese Webseite ein still geduldetes Dasein als Link in der Wikipedia geführt, dann wurde sie als “Fan-Seite” herausgeworfen, womit ich einverstanden bin.
Übrigens: Das Spätwerk von Johnny Cash ist ohne die ganz besondere Freundschaft mit dem Produzenten Rick Rubin nicht zu verstehen.
Sie sprachen den Textaufbau an. Natürlich wünschte ich, mein Aufgeschriebenes würde Ihnen auch ästhetisch gefallen. Das kann ich aber nicht mehr leisten. Ich schreibe als spätberufener Fan. Sehr freundliche Grüße Cl.C.