Ihre Sprache war die Musik und Lyrik
“Solange Rick an mich glaubt, so lange arbeite ich weiter”. - Sie hatten in Cash’s home-studio an “American V” gearbeitet - “hard and heavy”.
Das erste Bild zeigt das Studio im Blockhaus in Hendersonville. Zwischen Aufnahmegeräten und Verbindungsschnuren stehen Cash und Rubin sich gegenüber. Gebeugt, in viel zu weit gewordenen Kleidern, hinfällig - the dying man in black. Rick Rubin barfuss, ohne Sonnenbrille - sein Produzent, sein Freund, ja, wie Cash’s Tochter Rosanne sagt, “sein Schutzengel, der, wie von irgend jemand gesandt, vor zehn Jahren in sein Leben trat”.
Beide tragen Würde auch aus ihrer Beziehung.
Die drei folgenden Bilder sind aus der sehr schönen, tief gehenden Comic-Biografie von Reinhard Kleist. Sie erzählen die Geschichte weiter. Die Arbeit im Studio hat Cash an-gestrengt, er will sich etwas ausruhen. Gebrechlich steigt er die Holztreppe hinunter in den Garten.
Rubin steht in der Türe: “Möchtest Du Deine Decke?” “Ich denke, ich brauche sie nicht, aber wie Du willst”. Und dann sitzt der Alte da im Garten mit der Decke. Der Sänger von “Like a soldier”. “Wie ein Soldat, der den Krieg übersteht, fühle ich mein eigenes Herz schlagen - die einfache Freude zu leben”.
Warum haben wir eine Wahrnehmungshemmung für Zärtlichkeit zwischen Männern?
Bildbezüge:
Foto aus dem box-set “Unearthed”, booklet, S. 47
Zeichnungen aus dem Comicband von Reinhard Kleist “CASH - I see a darkness”, S. 197
“Like a soldier” ist ein Song aus American Recordings I, 12
Am 5. April 2011 um 21:45 Uhr
Danke für den neuen Eintrag. Das Bild bedurfte für mich der Erklärung, “so” hätte ich Johnny Cash nicht erkannt, er sieht wirklich sehr zerbrechlich aus.
Zu den Comic Bildern fällt mir eher der Begriff der Fürsorglichkeit ein, weniger der der Zärtlichkeit.
Zärtlichkeit unter Männern wird aus meinem Wissen ob der Angst vermieden, bloß nicht in die “homosexuelle Ecke gestellt zu werden”. So leicht lässt sich jahrhundertelange Ächtung-immer noch von der Amtskirche- nicht überwinden.
Ich freue mich auf weitere Reflexionen.
Am 9. April 2011 um 12:17 Uhr
“Bitte begrüsst einen Giganten der amerikanischen Musik und einen Giganten von Mann Johnny Cash”. So hatte der Moderator Andy Kershaw den Sänger 1994 auf dem Glastonbury Festival den fünfzigtausend Besuchern angekündigt. Hier (2002) in seiner studio-cabin in Hendersonville ist er der Sänger von “Lord help me walk another mile just one more mile. I`m tired of walking all alone.” Rick Rubin hat Johnny Cash bis zu seinem Tode als Produzent begleitet.
Rubin wird vielleicht 2012 mit letzten Songs auch “The oak (Eiche) and the willow (Weide)” herausgeben: “He once was as strong as a giant oak tree now he bends in the wind like a willow…………A part of my heart will forever be lost when the oak and the willow are gone.” David Kamp* schreibt nach einem Interview, bei dem Rubin letzte Songs von Cash auflegte: “As the song ends, Rick Rubin still has his eyes closed, but that doesn`t keep the tears from running down his face.”
Zu tiefer Traurigkeit passt mir eher das Wort “Zärtlichkeit” als “Fürsorge”. Dass es solche Zärtlichkeit auch in Freundschaften zwischen Männern gibt, zeigt das Beispiel der Freundschaft zwischen Rick Rubin und Johnny Cash. Dank an die treue Kommentatorin - ClC
Auf einem Bild auf einer anderen Website ist zu sehen, dass Johnny Cash das war: “a giant oak tree”.
Ein Video zeigt den großen Sänger der amerikanischen Musik.
[Songtext auf Englisch]
*David Kamp: American Communion